Abenteuer Hong Kong – Die Insel Lantau

Es gibt Tage, an denen möchte man einfach nur ein Schwamm sein. Ein Schwamm, der all die Eindrücke aufsaugt, die einem geboten werden. Wenn du dir Speicherkarten für dein Hirn wünschst, weil hinter deiner Stirn in großen, roten Lettern geschrieben steht: overload. Einer dieser Tage war der 29. Dezember, an welchem wir nach Lantau aufbrachen.

Morgens früh aufstehen & gut frühstücken, es steht uns ein langer Tag bevor! Mit der MTR geht es zur Tung Chung Station, welche sehr nahe am neuen Flughafen liegt. Der besagte Flughafen löste 1998 den alten Flughafen Kai Tak ab, welcher als einer der am schwierigsten anzufliegenden Flughäfen der Welt war. Von der Tung Chung Station sind wir dann zur Ngong Ping 360 Seilbahn, die uns zum größten, sitzenden Buddha der Welt bringen soll. Das Witzige an der Sache: Für einen Aufpreis kann man Gondeln benutzen, welche einen Glasboden haben. Höhenangst oder Neugier, was überwiegt? Ach scheiß drauf, man ist nur einmal hier. Los geht’s, mit Glasboden!

Vom Buddha aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Lantau Peak, den höchsten Berg der Insel. Ganz in der Nähe ist das Po Lin Kloster, in dessen Hof man direkt die Räucherstäbchen sehen und riechen kann. Leider war es gerade in einer Umbauphase, sodass wir einige der interessanten Gebäude nur stückweise sehen konnten. Fotografen sieht man an solch touristischen Orten natürlich viele. Hier eine teure Kamera, dort eine teure Kamera. Aber wenn sich jemand mit dem geschlossenen Stativ in eine kniende Haltung begibt, dann muss ich das für die Nachwelt festhalten ;) . Anscheinend konnte er das Stativ nicht so schnell von der Kamera lösen und hatte Angst, dass die Echse verschwindet. Doch als ich nach ihr schaute, saß sie immer noch brav auf ihrem Stein und sonnte sich :) .

Der Weg führte uns weiter zum Pfad der Weisheit. Weise wurden wir leider nicht, aber Spazieren gehen tut immer gut. Auf dem Rückweg hielten wir am Teegarten an, wo uns Sojapudding empfohlen wurde. Najaaaa, mein Ding ist es nicht. Außerdem haben wir Jasmin-Tee getrunken, den wir uns selbst zubereiten sollten. Immerhin haben wir doch noch eine Weisheit erlangt: 20€ für den Tee werden wir nicht so schnell wieder bezahlen.
Weiter geht’s in das Fischerdorf Tai O an der westlichen Küste von Lantau. Wieder ein sehr touristisches Fleckchen mit einem großen Fischmarkt. Fisch hier, Fisch da. Oktopus, Kugelfisch, Hai, Seesterne… alles, was das fischliebende Herz begehrt. Ich habe mich zurückgehalten und einfach nur Fotos gemacht. Eine empfindliche Nase sollte man nicht haben, denn die Gerüche sind doch schon ziemlich penetrant. Doch alles ist einfach nur entspannend, so ein Gegensatz zum engen und hektischen Treiben in Central Hong Kong.

Um noch ein wenig die Ruhe zu genießen, sind wir auch in die hinteren Ecken des Dorfes gegangen, in die sich eher wenige Touristen verirren. Das Treiben des Fischmarkts haben wir hinter uns gelassen um einfach nur zu spazieren und zu erzählen. Wenn man sieht, wie die Menschen hier leben, so kommen einem die Probleme daheim so klein und unwichtig vor. Luxusproblemchen eben.
Du kannst noch so viel darüber lesen und Bilder anschauen, doch wirklich dort zu sein ist wieder etwas ganz anderes. Die Bilder nun mit ein wenig Abstand zu betrachten, bringt alle Gefühle und Erinnerungen hervor.

« Bilder ersetzen keine Erinnerungen, sondern geben ihnen eine Art Leitfaden. »



Der Tag endete damit, dass wir mit einem Bus der Fähre entgegen holperten, um mit der jener über das Meer zu schwappen. Mein Magen war nicht erfreut. Zum Glück verschlief ich den größten Teil der Heimreise, wer weiß, wie das ausgegangen wäre…

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